Interview «Wir steigern Effizienz und Servicequalität» André Nauer, CEO der ISS Schweiz AG, nimmt im Interview eine Standortbestimmung vor und formuliert die Herausforderungen für das Jahr 2012. Welches Fazit ziehen Sie über die Unternehmensentwicklung von ISS Schweiz in den letzten Jahren? Nun, wir können durchaus mit einem Gefühl von Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Bei meiner Ernennung zum CEO 2004 war ISS zu einem grossen Teil ein Reinigungsunternehmen, das 240 Mio. CHF umsetzte. Heute erwirtschaftet ISS als Komplettanbieter rund 550 Mio. CHF und wir werden als führendes FM-Dienstleistungsunternehmen anerkannt. Wir sind einer der 10 grössten privaten Arbeitgeber der Schweiz und im Vergleich zu den anderen 51 ISS Ländergesellschaften werden wir dank unserer strategischen Unternehmensentwicklung, der etablierten Governance, der hohen Kundenloyalität und der unternehmerischen Performance als Vorbild innerhalb der Gruppe bezeichnet. Hierfür durften wir bereits die höchsten Ehrungen des Konzerns entgegennehmen. Diese Fortschritte sind das Resultat fokussierter und leidenschaftlicher Teamarbeit. Ich kann heute auf ein 300köpfiges Führungsteam und 11'000 engagierte Mitarbeitende zählen, die mich seit vielen Jahren mit Begeisterung unterstützen und sich jeden Tag für die kontinuierliche Verbesserung einsetzen. Somit darf ich das Fazit ziehen: Ich bin wahrscheinlich einer der zufriedensten CEOs der Schweiz. Per 1. Januar 2012 wurden die Tochtergesellschaften ISS Facility Services AG und ISS FM Services AG zusammengelegt. Was waren die Gründe für diesen Schritt? Unser Kundenversprechen lautet: Qualitativ hochstehende Facility Services aus einer Hand. Wir haben die beiden Unternehmen fusioniert, um dies noch konsequenter umzusetzen. Dabei verfolgen wir drei strategische Ziele: Eine direkte Führungsstruktur mit Vorgesetzten, die sämtliche Services vor Ort steuern und verantworten. Dann wollen wir uns stärker nach Industriesegmenten organisieren, um mit branchenerfahrenen Profis auf die spezifischen Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Schliesslich war es auch eine Forderung aus unserer Belegschaft, durch diese Fusion Redundanzen und Interessenskonflikte zu eliminieren. Wie wirkt sich das auf die Kunden aus? In der Vergangenheit war entweder ein Schwesterunternehmen von ISS Subakkordant oder ein zweiter direkter Auftragnehmer. Dies führte zeitweise zu Verantwortlichkeitsdiskussionen oder erhöhte den Bestelleraufwand auf der Kundenseite. In Zukunft wird ein Objektmanager sämtliche Leistungen gegenüber dem Kunden verantworten. Er erhält die Führungsverantwortung für alle im Gebäude engagierten ISS Mitarbeitenden. So kann es vorkommen, dass ein solcher Objektmanager neben dem technischen Betrieb und dem Postdienst direkt die Reinigung, die Hauswartung, den Empfang sowie den Betrieb der Conferencing Services und der Cafeteria steuert. Dadurch wird der administrative Aufwand auf der Kundenseite reduziert, während gleichzeitig die Betriebskosten durch Prozessoptimierungen gesenkt werden. Zudem entstehen für unsere Mitarbeitenden interessante neue Allrounderfunktionen. Das wirkt sich in den allermeisten Fällen positiv auf die Kundenzufriedenheit aus. Zusammengelegt wurden auch die ISS Notter Kanalservice AG und die ISS Jakober AG zur ISS Kanal Services AG. Weshalb? Die Motivation zur Zusammenlegung der «Notters» mit den «Jakobers» war eine andere. Diese beiden patronal geführten Unternehmen hat ISS 2005 und 2006 erworben. Bereits im Jahr 2000 war die Bernasconi SA im Tessin übernommen worden. Diese drei Unternehmen verbindet die Kernleistung Kanalunterhalt. Zusätzlich bringt jedes Unternehmen weitere Angebotsspezialisierungen mit in unser Portefeuille: ISS Bernasconi mit der Tunnelreinigung mittels Hightech-Installationen auf Spezialfahrzeugen. ISS Jakober mit dem Einsatz von Wasserhöchstdruck bis 2500 Bar für die Demarkierung von Strassensignalisationen und zur Griffigkeitsverbesserung von gefährlichen Strassenabschnitten. ISS Notter Kanalservice mit der hochtechnisierten Kompetenz in der Zustandserfassung sowie der grabenlosen und kostengünstigen Sanierung beschädigter Kanalisationsabschnitten. Nachdem wir in den vergangenen Jahren intensiv in den Ausbau und die Modernisierung des Fahrzeugparks und in neuste Hightech-Systeme investiert hatten, haben wir uns nun entschlossen, die gesamte Dienstleistungspalette unter dem Dach einer einzigen Marke anzubieten. Wieso wurde diese Fusion genau jetzt durchgeführt? Selbstverständlich hätten wir diesen Schritt bereits vor Jahren vornehmen können, haben uns aber aus zwei 4 | SwISS News – Frühling 2012
PDF-Datei herunterladen